14 Apr

Der Weg zurück

Frauen informieren sich über beruflichen Wiedereinstieg

Von Katharina Knaut, Germering

Es ist nicht leicht, aber wenn man es will, dann schafft man es auch. Das ist eine zentrale Botschaft beim Informationstag „Mein bestes Kapital bin ich!“. Ein Tag, bei dem sich alles um den Wiedereinstieg ins Arbeitsleben oder auch um eine berufliche Neuorientierung dreht. Die verschiedenen Anbieter haben in einem Saal der Stadthalle ihre Stände aufgebaut, Broschüren ausgelegt und Plakate aufgehängt. Noch sind die Stände aber verweist, die Aufmerksamkeit ist auf die Bühne gerichtet. Dort haben das Frauen- und Mütterzentrum, das Bündnis für Familie, die Germeringer Fraueninitiative und die städtische Gleichstellungsstelle – die Veranstalter des Infotags – eine Podiumsdiskussion organisiert.

Vertreter verschiedener Beratungsstellen sowie potenzielle Arbeitgeber geben Tipps, wie man sich auf den Wiedereinstieg vorbereiten sollte. „Gute Bewerbungsunterlagen sind extrem wichtig“, meint Lilli Merz von „Frau und Beruf“. Sie empfiehlt, bei Beratungsterminen den Lebenslauf mitzubringen. Kompetenzen, die in jedem Fall wichtig seien, umfassen vor allem den EDV Bereich, meint Andrea Franke, stellvertretende Geschäftsführerin der VHS Germering. Das betrifft den Umgang mit der neuesten Software und den Microsoft-Programen wie Word und Excel. Wichtig ist, sich auch darauf einzulassen, betont Franke. „Man darf sich vor der Technik nicht ängstigen.“

Die Arbeitgeber nutzen sind sich einig: es könnte kaum einen besseren Zeitpunkt für den Wiedereinstieg geben. „Die Chancen sind so gut wie nie“, meint auch Maria Vogl von der Agentur für Arbeit. „Es gibt Arbeitsplätze noch und noch.“ Besonders im Erziehungsbereich fehlen Leute. In diese Richtung wirbt auch Michael Baumhakl, Vertreter der Stadt Germering und einziger Mann der Runde. Stellen für Erzieherinnen, Pflegerinnen und Leiter für die Einrichtungen sind auch bei der Stadt vakant. In der Verwaltung fehlen ebenfalls Leute, vor allem im sozialen Bereich. „Der Fachkräftemangel ist ein großes Problem.“

Nach der Diskussion beleben sich schließlich die Stände. Die Frauendrängen sich nun um die Tische, lassen sich beraten oder holen sich Informationsmaterial. „Ich wusste gar nicht, dass es so viel Hilfe gibt“, meinte eine Besucherin. Sie wusste lange nicht, wie sie mit dem Wiedereinstieg beginnen soll und ist sich auch jetzt noch nicht sicher. „Ich weiß noch nicht, was das Richtige für mich ist.“ Sie würde sich gerne umorientieren, zu einem kreativen Beruf, bei dem man mit Menschen in Kontakt steht. „Das ist in den letzten Jahren zu kurz gekommen.“ Der Beruf, den sie vor ihrer Pause ausübte, hat sich verändert. So sehr, dass sie ihn nicht mehr ausüben möchte. Ein großes Problem ist für sie, dass es keine Kindergartenplätze in ihrer Nähe gibt. Eine Dreiviertelstunde braucht sie, um ihr Kind in den Kindergarten zu bringen. Und noch einmal eine Dreiviertelstunde, um wieder nach Hause zu kommen. Dementsprechend kommt für sie lediglich eine Teilzeitstelle in Frage. Sie hofft, an diesem Informationstag ein paar Anhaltspunkte zu finden.